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Das integrative Modell Bauwesen der Universität
Dortmund gründet auf der Idee, die seit der Industrialisierung
des Bauens fortschreitende Trennung von "künstlerischer
Gestalt" und "technisch-wissenschaftlicher Konstruktion"
zu überwinden und durch die praxisorientierte Zusammenführung
der Berufe "Architekt" und "Bauingenieur" das
gemeinsame Interesse an einer ganzheitlichen Betrachtungsweise im
Baugeschehen zu fördern. Parallel zur technologischen Entwicklung
hat es während der vergangenen 200 Jahre immer wieder Bemühungen
gegeben, dem auftretenden Dualismus in der Baukultur durch Flexibilität
und Aufgeschlossenheit entgegenzutreten. |
PUBLIKATIONEN |
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Die sich
zunehmend weiter differenzierende Aufspaltung in immer mehr Verantwortungsbereiche,
zuletzt auch in planungs- und realisierungsbezogene Disziplinien,
konnten indessen nicht aufgehalten werden. Dies hat nicht nur zur
bezugslosen Vereinzelung baulicher Teilaspekte, sondern auch zu
einem sichtbaren Qualitätsverlust in der gebauten Umwelt geführt.
Entsprechend der gesamtgesellschaftlichen Bestrebung,
den vielfältigen Auflösungserscheinungen unserer hoch
technisierten Zeit verantwortungsvoll zu begegnen, wird seit Gründung
der Fakultät Bauwesen an der Universität Dortmund der
Anspruch erhoben, angehende Architektinnen und Architekten, Bauingenieurinnen
und Bauingenieure durch eine verbindende, gleichermaßen gestaltgebende
wie funktionsorientierte, konstruktionsbestimmte und fertigungsgerechte
Zielsetzung auf ein zeitgemäßes Verständnis baukultureller
Ausdrucksmöglichkeiten hinzuführen. Der ursprüngliche
Reformgedanke hat sich in seiner Offenheit bis heute bewährt
und fordert uns angesichtts neuer rasanter Entwicklungen im Baugeschehen
jetzt geradezu heraus, ihn weiterzudenken und zu erneuern.
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